"Vielfalt entdecken"

1. Um welches Projekt handelt es sich und wann hat das Projekt begonnen?

Die Evangelische Kirchengemeinde Münsingen hat in Kooperation mit der Samariterstiftung Menschen mit Behinderung dabei begleitet, sich ehrenamtlich in der Kirchengemeinde einbringen zu können, und die anderen Mitarbeitenden bei diesem Veränderungsprozess ebenfalls. Fahrt aufgenommen hat das Projekt mit der Schaffung einer 30%-Stelle im Rahmen des Projektes, die zum Januar 2018 sehr gut besetzt werden konnte.

 

2. Wie war die Projektidee und welche Überlegungen haben Sie dabei geleitet?

Wir haben die Menschen mit Behinderung gesehen, die bei uns leben, die viele Gaben haben, und denen wir nicht nur eine Teilnahme an Veranstaltungen ermöglichen wollten, sondern, sich selbst mit ihren Gaben einbringen und die Gemeinde bereichern zu können.

 

3. Wie wurde die Projektidee umgesetzt?

Wir haben für drei Jahre eine 30%-Stelle geschaffen, finanziert durch den „Aktionsplan Inklusion“, die Stiftung „Zeit für Menschen“ und die Kirchengemeinde. Das Büro der Mitarbeiterin befindet sich in unseren Räumlichkeiten. Um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten und die Verankerung in der Gemeinde zusätzlich zu erhöhen, hat die Stelleninhaberin gemeinsam mit einer Ehrenamtlichen aus unserer Gemeinde an der Weiterbildung Inklusion teilgenommen.

Das Projekt wird von einem Beirat begleitet, in dem Mitglieder aus dem Kirchengemeinderat, verschiedenen diakonischen Einrichtungen und der Stadt vertreten sind. Die Mitarbeiterin hat den Kontakt zu Menschen mit Behinderung gesucht, geschaut, wer sich gerne einbringen würde, und wer was gerne machen würde, und gemeinsam geschaut, was daraus entstehen kann.

 

4. Ist das Projekt beendet?

Das Projekt läuft noch. Die Nachhaltigkeit war von Anfang an im Blick. Es ist angedacht, dass sich auch nach Projektende Menschen mit Behinderung in unserer Gemeinde einbringen können und sie dabei begleitet werden, vielleicht auch im Rahmen einer inklusiven Weiterentwicklung unserer Ehrenamtsbegleitung.

 

5. Welche Erfahrungen haben Sie durch das Projekt gemacht?

Menschen mit Behinderung sind eine echte Bereicherung in unserer Gemeinde und werden von der Gemeinde und der Öffentlichkeit auch als solche wahrgenommen. Sie sind nicht mehr Menschen mit Behinderung, sondern werden mit Namen gekannt und auf der Straße gegrüßt.  Es wird erlebt, was jeder Mensch einbringen kann und wie er damit alle bereichert. Man gibt sich dabei ganz selbstverständlich gegenseitig die Unterstützung, die man dabei braucht. Mit den Menschen mit Behinderung ist unsere Gemeinde fröhlicher geworden. Es wird mehr gelacht.

 

6. Welche Erkenntnisse über den Auftrag von Kirche, Gemeinde und Pfarrdienst haben Sie durch das diakonisch profilierte Projekt gewonnen?

Kirche und Gemeinde werden bunter und schöner, wo sich ganz verschiedene Menschen mit ihren Gaben einbringen. Vielleicht haben uns die Menschen mit Behinderung sogar die eindrücklichsten Predigten gehalten.