Pfarrdienst leben

Der Pfarrdienst lebt im Spannungsfeld zwischen dem Auftrag der Kirche und vielfältigen Erwartungen, zwischen öffentlichem Amt und gelebter Frömmigkeit, zwischen Verheißung und real erlebten Mühen. Die Kunst besteht darin, sich in diesem Spannungsfeld zu bewegen, ohne die verschiedenen Perspektiven und Dimensionen des pfarramtlichen Dienstes aus den Augen zu verlieren.

Dazu gehört auch, die Herausforderungen wahrzunehmen, vor denen Kirche, Gemeinde und Pfarrdienst durch Säkularisierung, Traditionsabbruch und Globalisierung stehen.

Die Erfahrung aus dem bayerischen Berufsbild-Prozess "Pfarrerin/Pfarrer sein in verschiedenen Kontexten" zeigt, dass es sinnvoll ist, verschiedene Themenfelder jeweils für sich zu betrachten und anzugehen.

Da ist zunächst die Frage, wie die Arbeitsbedingungen so gestaltet werden können, dass der Pfarrdienst "gut, gerne und wohlbehalten" geschehen kann.

Hierzu gibt es bereits eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Vorschläge, die im Verständigungsprozess "Kirche, Gemeinde und Pfarrdienst neu denken" zusammengetragen und gebündelt werden. Ziel ist es, notwendige Standards für den Pfarrdienst zu formulieren, um Freiräume für die theologische Arbeit und Gestaltung des Privatlebens zu eröffnen und Kooperationen zur gegenseitigen Entlastung und Unterstützung zu ermöglichen.

Die wichtigsten Standards sind in einem "Arbeitspapier zur Gestaltung förderlicher Arbeitsbedingungen im Gemeindepfarramt" festgehalten. Diese Standards werden seit 2022 in den Kirchenbezirken umgesetzt. Das Arbeitspapier finden Sie hier.

Der Rückgang an Pfarrstellen im PfarrPlan 2030 wird v.a. den Gemeindepfarrdienst stärker verändern als bei den bisherigen PfarrPlan-Runden. Dies erfordert die Konzentration auf die Kernaufgaben und mehr kollegiale, regionale Zusammenarbeit. Zugleich eröffnet es die Chance, stärker gabenorientiert zu arbeiten, als dies im Einzelpfarramt möglich ist. Hier setzt das Konzept der regio-lokalen Kirchenentwicklung an. Überlegungen hierzu finden sie hier.

Informationen zum Projekt "Salutogenese im Pfarramt"